Stand: 18.06.2021 18:53 Uhr
Der Deutsche Wetterdienst warnt vor schweren Gewittern in Teilen Norddeutschlands. Dabei kann es Starkregen, schwere Sturmböen und Hagel geben.
Die Warnung gilt seit dem späten Nachmittag für das südliche Niedersachsen, die Region um Lüneburg sowie Teile Hamburgs und Schleswig-Holsteins. In der Nacht zum Sonnabend soll es weitere Gewitter geben – vor allem im Emsland mit Unwettergefahr. Auch für Hamburg und Schleswig-Holstein hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) Gewitter vorhergesagt. Im Osten Niedersachsens ist das Gewitterrisiko dagegen geringer. Am Sonnabend soll sich das Wetter zunächst beruhigen, in Mecklenburg-Vorpommern hingegen kann es ebenfalls lokale Gewitter, teils mit Unwetterpotenzial, geben.
Schwere Gewitter am Sonntag vorhergesagt
Wie Franka Nawrath vom DWD in Hamburg mitteilte, könnte es bereits am Sonntagmorgen und auch am Abend weitere schwere Gewitter und heftigen Sturmböen geben. Wieder soll vor allem Niedersachsen betroffen sein, aber auch in Schleswig-Holstein könnte es blitzen und krachen. Wo genau und wie heftig die Unwetter auftreten werden, sei derzeit noch schwer vorherzusagen, erklärte Nawrath im Gespräch mit NDR.de: “Alle sechs Stunden kriegen wir neue Modelle rein, alle sechs Stunden ändert sich die Lage.” Entsprechend kurzfristig könnte es dann konkrete Unwetterwarnungen geben.
35,5 Grad: Flughafen Münster/Osnabrück meldet Spitzenwert
Für den gesamten Norden rechnet der DWD noch für das ganze Wochenende mit starker bis extremer Wärmebelastung. Dabei soll es an den Küsten mit Werten unter 30 Grad etwas weniger heiß als im Binnenland werden, wo etwa im Emsland Temperaturen von bis zu 36 Grad erwartet werden. Bereits am Donnerstag waren die Temperaturen an manchen Orten auf über 35 Grad geklettert. Am bislang heißesten Tag des Jahres registrierte der DWD mit 35,5 Grad am Flughafen Münster/Osnabrück deutschlandweit den Spitzenwert. Auch Hamburg-Neuwiedenthal (35,3 Grad) sowie Dörpen im Emsland und Celle (je 35,1 Grad) meldeten Tageshöchstwerte jenseits der 35er-Marke.
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Viel Wasser trinken – aber nicht zu kalt
Notfallmediziner raten bei Hitze, über den Tag verteilt jede Stunde ein Glas Wasser zu trinken, auch wenn man nicht durstig sei. “Trinken Sie nicht zu viel auf einmal, denn pro Stunde können Sie nur 500 bis 800 Milliliter Flüssigkeit aufnehmen und sinnvoll verwerten”, heißt es in einer Mitteilung der Asklepios-Kliniken in Hamburg. Von zu kalten Getränken und Alkohol raten die Expertinnen und Experten ab.
Waldbrandgefahr: Flugzeug hält Ausschau
Mit der Hitze steigt auch die Waldbrandgefahr im Norden. Um Feuer frühzeitig erkennen zu können, startete am Donnerstag ein Flugzeug in Hildesheim, zusätzlich bemannt mit einem Beobachter und einem Förster. Gemeinsam sollen sie nach Rauch Ausschau halten, wie der Feuerwehrflugdienst Niedersachsen mitteilte. Die sehr niedrige Luftfeuchtigkeit und der leichte Wind würden derzeit das im Wald am Boden liegende Reisig und den Oberboden stark austrocknen, warnen die Niedersächsischen Landesforsten.
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Im Wald gilt Rauchverbot
In weiten Teilen Niedersachsens gilt nun die Gefahrenstufe 4 – das ist die zweithöchste auf dem Waldbrandgefahren-Index des DWD. Für Celle, Bergen, Lüchow, Uelzen und Soltau rief der DWD sogar die höchste Waldbrand-Warnstufe 5 aus, ebenso für einige Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern. Die Landesforsten appellieren daher an die Waldbesucher: Im Wald gelte derzeit allgemeines Rauchverbot, es dürfe kein offenes Feuer im Wald oder in unmittelbarer Nähe gemacht werden. Autos sollten zudem nicht über trockener Vegetation und nur so abgestellt werden, dass die Rettungswege frei bleiben.
Vögeln eine Wasserstelle bieten
Unter den hohen Temperaturen leiden auch die Vögel, teilt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) mit. Die Menschen könnten besonders in Städten Vogeltränken aufstellen. “Die Stadtvögel leiden schnell unter Wassermangel”, teilte der Geschäftsführer des Nabu Bremen, Sönke Hofmann, mit. Viele kleinere Wasserstellen wie etwa Pfützen seien bereits ausgetrocknet, auch in Gräben stehe nur noch wenig Wasser.
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Tiere brauchen Schatten und Wasser
Das Landwirtschaftsministerium in Niedersachsen appellierte unterdessen an Tierhalter, für Schatten, Kühlung und ausreichend Wasser zu sorgen. In der Nutztierhaltung reagiere besonders Geflügel empfindlich auf hohe Außentemperaturen – vor allem bei hoher Luftfeuchtigkeit. Auch Haustiere wie Hunde, Meerschweinchen und Vögel sollten vor der prallen Sonne geschützt werden und immer genug Flüssigkeit haben.
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